äöüß
Wenn jemand fragt, sagt er, das Kind sei seine Nichte. Seine Schwester sei zu Besuch, sagt er, sie hat vorübergehend eine Arbeit in der Stadt gefunden, er passt vorübergehend auf ihr kind auf. Wenn jemand fragt, wie die Kliene heiß, sagt er Evgenija. Der Fischhändler warnt wieder und wieder, es sei riskant und was daraus werden würde. Bei der Hmhm gibt es verständige Leute, denen man alles anverstrauen könne. Sicher sei eine Riesensauerei im Gange, und er macht sich eventuell mitschuldig. Bald aber sagt er nichts dergleichen mehr. Bald schrie sie auch nicht mehr, wenn sie ihn sah. Bald lässt sie sich sogar von ihm auf dem Arm nehmen. Bald lacht sie ihm an, wie sie Bogdan anlacht. Sie redet auch. Aber weder Bogdan noch der Fischhändler verstand sie. Sie hat keine Ahnung, in was für einer Sprache sie redet.
Sie kommt am Morgen und geht am Abend.
Bogdan schenkt ihr gefütterte Handschue und eine gefütterte Mütze mit Ohrenklappen und kleines Spielzeug, am liebsten spielt sie mit einem Omnibus, dessen Fenster Kindergesichter gemalt waren. Der Fischhändler bringt einen Mantel mit, seine Tochter, sagt er, sei aus ihm herausgewachsen. Ein guter, gefütterter Mantel.
Der Onkel gibt auf sie acht. Sie hat zugehört, als die Männer in der Schlafstatt über sie sprechen. Manches hat sie verstanden. Sie hat verstanden, als der Onkel sagte: Sie muss sehen, das sie über den Winter kommt. Sie hat verstanden, dass der Onkel auf sie acht geben will und dass er es nicht gern tut. Wie die anderen auch nicht. Aber sie tun es. Sie bekommt die die weichste Unterlage, die dickste Zudecke und Bananen. Die Männer reden nicht mit ihr. Nur der Onkel redet mit ihr. Die Männer nicken ihr zu. Sie meint, das bedeutet, sie macht alles richtig. Daüber freut sie sich. Sie braucht nichts zu tun und macht doch alles richtig.
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